Am Freitagabend richtete der Obst- und Gartenbauvereins Ortenberg, die mittlerweile schon traditionelle Wahl, des Apfelweinkönigs in der Burghalle in Lißberg aus.
Die Veranstaltung war ausgesprochen gut besucht und erfreulicher Weise zeigten auch viele junge Menschen Interesse an der Apfelweinherstellung .
Dieses Jahr reichten 20 Kandidaten ihre Apfelweinproben ein, soviel wie nie zuvor.
Es war ein spannender Abend und Johannes Naumann moderierte die Verkostung kurzweilig und gab dem interessierten Publikum viele Informationen rund um das Thema Apfelwein und über die Teilnehmer.
Der neue Ortenberger Apfelweinkönig heißt Günter Müller, er erzielte mit 45 von 50 Punkten das beste Ergebnis.
Mit einem geringen Punktabstand von 43 Punkten folgte auf dem zweiten Platz Roland Emrich und mit 42 Punkten belegte Andreas Alt/Tillmann Erk vom Apfelweinkartell den dritten Platz.
Bei der Preisverleihung gab es für alle Teilnehmer viel Applaus. Der Zweit- und Drittplatzierte erhielten einen Edelobstbrand und für Günter Müller gab es den großen Wanderpokal und einen »Apfelweinkönig«-Bembel zur Erinnerung.
Somit war es auch dieses Jahr wieder ein knappes Kopf an Kopf rennen.
Günter Müller ist kein Unbekannter was die Herstellung des „Stöffchens“ anbelangt. Schon seine Eltern und Großeltern kannten sich damit aus. Er gab einen Einblick in seinen Herstellungsprozess und fasste zusammen, dass er eigentlich nichts Besonderes mache und sehr traditionell vorgehe. Die Äpfel werden nur kurze Zeit gelagert bevor sie gepresst werden. Das Pressen passiert noch mit einer Handpresse und die ganze Familie, Kinder und Enkel helfen mit. Jeder Apfel wird begutachtet und die Faulen aussortiert. Wichtig ist auf jeden Fall die Sauberkeit bei der Herstellung. Danach kommt der Apfelsaft in Gärbehältern in den Gewölbekeller und der Gärspund wird regelmäßig kontrolliert. Das ist alles, den Rest macht die Zeit. Mit entscheidend sind die verschiedenen alten Apfelsorten der Familie Müller, die diesen Apfelwein zum Besten machte, vielleicht ist es ja die Freude an der Herstellung die man Schmecken kann.
Für die neun Jurymitglieder, Hans Dehn, Harald Bieger, Edina Limpert, Roland Emrich, Ebru Rother, Frithjof Rother, Tillmann Erk, Klaus Oltmann und Valentin Schwarz war es keine einfache Aufgabe diese große Anzahl von Apfelweinproben zu bewerten. Einigkeit bestand darin, dass es sich bei allen Proben um gute Apfelweine handelte.
Auch die Besucher hatten die Möglichkeit, sich an der Blindverkostung zu beteiligen und aus den 20 Proben ihren persönlichen Favoriten herauszufinden oder zu versuchen, ihr eigenes »Stöffche« unter den Mitbewerbern herauszuschmecken.
Ronald Alt war mit dem Bembel stets zur Stelle, wenn Moderator Johannes Naumann eine neue Nummer aufrief, und verköstigte nicht nur die Juroren. Um eine absolut unbeeinflusste Benotung zu gewährleisten, waren die zu probierenden Apfelweine vorab in nummerierte Bembel gefüllt worden, deren namentliche Zuordnung vor den Juroren geheim blieb.
So wurde auf beiden Seiten des Wertungstisches ordentlich gefachsimpelt, man ließ sich die Apfelweine schmecken und auch die eine oder andere Portion Handkäse oder Brezel, welche die Ortenberger Obst- und Gartenbauer für ihre Gäste vorbereitet hatten.